Beschreibung
Matchaschale von NARIEDA Shinichiro aus Kirishima, Japan. Ein Exemplar der raren und sehr ungewöhnlichen Chawan aus weißem Ton, die NARIEDA Shinichiro im Jahr 2017 anfertigte.
Während Matchaschalen [chawan] oftmals aus dunklen Tonarten hergestellt werden, wählte der Künstler im Jahr 2017 einmalig seinen hellen Ton, der durch kleine, dunkle Einlagerungen wunderschön strukturiert ist. Der helle Ton kombiniert sich mit den wunderbar fliederfarbenen bis roten Nuancen der von NARIEDA Shinichiro erdachten und angefertigen Glasur, die dem Keramiker sehr am Herzen liegt. Sie symbolisiert die Atmosphäre der Vulkanlandschaft Kirishimas im Frühling – der Schaffensort des Künstlers.
Nur zwei Chawan aus weißem Ton fertigte NARIEDA Shinichiro mit durchgängig aufgetragener Glasur an. Dieses Unikat ist eines dieser beiden raren Exemplare.
Das Siegel des Keramikers findet sich nahe des Fußes dieser Matchaschale. Die original Holzschachtel, die NARIEDA anfertigen ließ, gehört zum Werk.
Maße: Durchmesser 13,0cm, Höhe 8,0cm.
NARIEDA Shinichiro – Person und Werkraum
Am Rande eines kleinen Dorfes inmitten des Kirishima-Gebirges in Süd-Japan arbeitet der Keramiker in seiner puristisch ausgestatteten Werkstatt – ein kleines Seitenzimmer des hölzernen Wohnhauses, in dem er mit seiner Familie lebt. Zur Straße hin, die tief in die Berge führt, und das Haus von NARIEDAS Gemüsegarten am Rande eines kleinen Flusses trennt, sind seine Keramiken zu sehen. Neben seinen Matchaschalen [matcha chawan oder: chawan], die er gerne vereinzelt über den Raum verteilt auf in Scheiben geschnittenen Baumstämmen präsentiert, finden sich zahlreiche Keramiken, die für den alltäglichen Gebrauch gedacht sind. So finden auch die Menschen des Dorfes Zugang zu NARIEDAS Werken.
Im Gegensatz zu anderen japanischen Keramikern, lebt und arbeitet NARIEDA nicht in einem der berühmten Töpfer-Orte wie Seto, Hagi oder Arita. Dies drückt sich auch sehr deutlich in seinem künstlerischen Stil aus, der gewissermaßen gegen die stilistischen Traditionen dieser Orte rebelliert. Während dort jeweils ein bestimmter Stil mit einer mehr oder minder festgelegten Formenwelt und Sprache der farblichen Gestaltung vorherrscht, distanziert sich NARIEDA von jeglichem Zwang des künstlerischen Ausdrucks. Zwar greift er Elemente einzelner bekannter Stilrichtungen auf, durchbricht diese jedoch wiederum durch seine stark expressive Individualität. Dies ist vielleicht auch als NARIEDAs individuelles Durchbrechen einer gewissen Festgefahrenheit der stilistischen Rezeption und Konzeptionalität der japanischen Teezeremonie, des chadô oder auch sadô [wörtlich: Teeweg], zu verstehen.
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