Beschreibung
Ein einzigartiges Unikat: Große Yunomi von NARIEDA Shinichiro mit hohem Fuss, mit einer bisher ungesehenen, Aubergine-farbenen Glasur.
Sowohl Glasur als auch Form des Werkes sind in dieser Art von keinen anderen Werken des bekannt. Das Siegel von NARIEDA Shinichiro befindet sich inmitten des ausgeprägten Fußes der Yunomi.
Maße
Hohe Yunomi: Durchmesser ca. 7,2 cm, Höhe ca. 6,6 cm.
NARIEDA Shinichiro – Leben und Werke (Buch)
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Yunomi (kleine Teeschale)
Yunomi sind kleine Teeschalen, und eben nicht die großen Teeschalen, wie sie in Europa oft verwendet werden. Yunomi passen von der Größe perfekt zu Shiboridashi Kyusu, die in der Regel auch eher ein kleineres Fassungsvermögen haben. Große Teeschalen werden in Japan als „Chanomi-Jawan“ bezeichnet, also als Chawan zum Teetrinken. Die harte Aussprache Chawan wird im Anschluss an das Wort Chanomi weich, und daher zu Jawan. „Chawan“ als alleinstehender Begriff bedeutet Reisschale oder auch Matchaschale. Yunomi sind diejenigen Teeschalen, die man verwendet, wenn man sich dem Tee in besondere Weise widmet, und natürlich dann, wenn es um Tees geht, die man mit einer Kanne aufgiest, und nicht wenn es um Matcha geht.
NARIEDA Shinichiro – Person und Werkraum
Am Rande eines kleinen Dorfes inmitten des Kirishima-Gebirges in Süd-Japan arbeitete der Keramiker in seiner puristisch ausgestatteten Werkstatt – ein kleines Seitenzimmer des hölzernen Wohnhauses, in dem er mit seiner Familie lebte. Zur Straße hin, die tief in die Berge führt, und das Haus von NARIEDAS Gemüsegarten am Rande eines kleinen Flusses trennt, sind noch einige seine Keramiken zu sehen. Neben seinen Matchaschalen [matcha chawan oder: chawan], die er gerne vereinzelt über den Raum verteilt auf in Scheiben geschnittenen Baumstämmen präsentierte, fanden sich zahlreiche Keramiken, die für den alltäglichen Gebrauch gedacht waren. So fanden auch die Menschen des Dorfes Zugang zu NARIEDAS Werken.
Im Gegensatz zu anderen japanischen Keramikern, lebte und arbeitete NARIEDA nicht in einem der berühmten Töpfer-Orte wie Seto, Hagi oder Arita. Dies drückt sich auch sehr deutlich in seinem künstlerischen Stil aus, der gewissermaßen gegen die stilistischen Traditionen dieser Orte rebelliert. Während dort jeweils ein bestimmter Stil mit einer mehr oder minder festgelegten Formenwelt und Sprache der farblichen Gestaltung vorherrscht, distanziert sich NARIEDA von jeglichem Zwang des künstlerischen Ausdrucks. Zwar greift er Elemente einzelner bekannter Stilrichtungen auf, durchbricht diese jedoch wiederum durch seine stark expressive Individualität. Dies ist vielleicht auch als NARIEDAs individuelles Durchbrechen einer gewissen Festgefahrenheit der stilistischen Rezeption und Konzeptionalität der japanischen Teezeremonie, des chadô oder auch sadô [wörtlich: Teeweg], zu verstehen.
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