Beschreibung
Shiboridashi Kyusu mit Ascheanflug von NARIEDA Shinichiro. Anthrazitfarbener Ton mit kleinen weißen Einschlüssen.
Auf dem Deckel der Kyusu und auf der nach oben gerichteten Fläche der Unterseite, die nicht von Deckel bedeckt wird, finden sich schwarz-metallische Glasurelemente, die durch Aschenanflug im Ofen erzeugt wurden.
Der Ton beeindruckt durch die wohl erschaffene, feine Struktur von Dunkel und Hell, die eine dezente Rauheit und künstlicherische Eleganz vermittelt, ohne tatsächlich haptisch rau zu sein.
Das Siegel des Künstlers befindet sich inmitten des Fußes.
Eines der letzten Exemplare dieser Serie, die durch ihren minimalen Ansatz hinsichtlich der Farblichkeit heraussticht.
Maße
Durchmesser ca. 10,2 cm, Durchmesser inkl. der Tülle ca. 10,6 cm, Höhe (inkl. Griff am Deckel) ca. 5,5 cm.
NARIEDA Shinichiro – Leben und Werke (Buch)
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NARIEDA Shinichiro – Person und Werkraum
Am Rande eines kleinen Dorfes inmitten des Kirishima-Gebirges in Süd-Japan arbeitete der Keramiker in seiner puristisch ausgestatteten Werkstatt – ein kleines Seitenzimmer des hölzernen Wohnhauses, in dem er mit seiner Familie lebte. Zur Straße hin, die tief in die Berge führt, und das Haus von NARIEDAS Gemüsegarten am Rande eines kleinen Flusses trennt, sind noch einige seine Keramiken zu sehen. Neben seinen Matchaschalen [matcha chawan oder: chawan], die er gerne vereinzelt über den Raum verteilt auf in Scheiben geschnittenen Baumstämmen präsentierte, fanden sich zahlreiche Keramiken, die für den alltäglichen Gebrauch gedacht waren. So fanden auch die Menschen des Dorfes Zugang zu NARIEDAS Werken.
Im Gegensatz zu anderen japanischen Keramikern, lebte und arbeitete NARIEDA nicht in einem der berühmten Töpfer-Orte wie Seto, Hagi oder Arita. Dies drückt sich auch sehr deutlich in seinem künstlerischen Stil aus, der gewissermaßen gegen die stilistischen Traditionen dieser Orte rebelliert. Während dort jeweils ein bestimmter Stil mit einer mehr oder minder festgelegten Formenwelt und Sprache der farblichen Gestaltung vorherrscht, distanziert sich NARIEDA von jeglichem Zwang des künstlerischen Ausdrucks. Zwar greift er Elemente einzelner bekannter Stilrichtungen auf, durchbricht diese jedoch wiederum durch seine stark expressive Individualität. Dies ist vielleicht auch als NARIEDAs individuelles Durchbrechen einer gewissen Festgefahrenheit der stilistischen Rezeption und Konzeptionalität der japanischen Teezeremonie, des chadô oder auch sadô [wörtlich: Teeweg], zu verstehen.
Shiboridashi Kyusu (kleine Teekanne bestehend aus Schale mit geriffeltem Ausguss und Deckel)
„Shibodashi Kyusu“ verwendet man in Japan besonders für feine Tees, da sie auf eine wunderbare Weise dazu beitragen die süßen und mild-intensiven Nuancen aus den Teeblättern in den Aufguss zu bringen – eine Empfehlung für all diejenigen, die die Kunst im Alltag suchen, oder den Alltag zur Kunst erheben möchten. Wir selbst verwenden die Shiboridashi Kyusu nicht nur für hochwertige grüne Tees wie z.B. GO EN von den Morimotos, Tennen Gyokuro von Shutaro Hayashi, oder auch SHOU Gyokuro von Shigeru Morimoto, sondern auch für leicht gewelkte Tees wie den Woodwind Oolong von Suikyo oder den raren weißen Tee (HAKU-DOU) von Keita Watanabe.
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