Beschreibung
Wunderschöne große Teeschale von NARIEDA Shinichiro aus Kirishima, Japan. Im Vergleich zu den in Japan häufig vorzufindenden sehr kleinen Teeschalen [yunomi], handelt es sich hier um einer etwas größere Teeschale [chawan bzw. chanomi jawan]. Die vorliegende Teeschale wurde Anfang des Jahres 2019 aus hellem, fast weißem Ton mit kleinen dunklen Einschlüssen gefertigt, und mit einer einzigartigen Glasur des Keramikers im Gasofen gebrannt. Die von NARIEDA über Jahre hin selbst entwickelte Glasur kann sich je nach Art des Brandes und Ortes des Objekts im Ofen sehr unterschiedlich entwickeln. In den meisten Fällen entstehen rötlich violette Glasurtöne, manchmal fliederfarbene Töne. Im Frühjahr 2019 entstanden insgesamt sieben perfekte Exemplare, bei denen die außergewöhnlich seltenen hellblauen Töne sehr intensiv in Erscheinung treten. Hierbei handelt es sich um eine von eben diesen nur sieben Teeschalen. Ein unverwechselbares und unvergleichliches Exemplar des Meisters aus dem Kirishima Gebirge in Süd-Japan. NARIEDA hat in dieser Form- und Farbgebung nur diese eine vorliegende Teeschale gefertigt
Maße: Durchmesser ca. 12cm, Höhe 6cm.
NARIEDA Shinichiro – Person und Werkraum
Am Rande eines kleinen Dorfes inmitten des Kirishima-Gebirges in Süd-Japan arbeitet der Keramiker in seiner puristisch ausgestatteten Werkstatt – ein kleines Seitenzimmer des hölzernen Wohnhauses, in dem er mit seiner Familie lebt. Zur Straße hin, die tief in die Berge führt, und das Haus von NARIEDAS Gemüsegarten am Rande eines kleinen Flusses trennt, sind seine Keramiken zu sehen. Neben seinen Matchaschalen [matcha chawan oder: chawan], die er gerne vereinzelt über den Raum verteilt auf in Scheiben geschnittenen Baumstämmen präsentiert, finden sich zahlreiche Keramiken, die für den alltäglichen Gebrauch gedacht sind. So finden auch die Menschen des Dorfes Zugang zu NARIEDAS Werken.
Im Gegensatz zu anderen japanischen Keramikern, lebt und arbeitet NARIEDA nicht in einem der berühmten Töpfer-Orte wie Seto, Hagi oder Arita. Dies drückt sich auch sehr deutlich in seinem künstlerischen Stil aus, der gewissermaßen gegen die stilistischen Traditionen dieser Orte rebelliert. Während dort jeweils ein bestimmter Stil mit einer mehr oder minder festgelegten Formenwelt und Sprache der farblichen Gestaltung vorherrscht, distanziert sich NARIEDA von jeglichem Zwang des künstlerischen Ausdrucks. Zwar greift er Elemente einzelner bekannter Stilrichtungen auf, durchbricht diese jedoch wiederum durch seine stark expressive Individualität. Dies ist vielleicht auch als NARIEDAs individuelles Durchbrechen einer gewissen Festgefahrenheit der stilistischen Rezeption und Konzeptionalität der japanischen Teezeremonie, des chadô oder auch sadô [wörtlich: Teeweg], zu verstehen.
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