Beschreibung
Kame-Ishi: Wunderschöne Shiboridashi Kyusu (Teekanne) von NARIEDA Shinichiro
„Kame-Ishi“ bedeutet wörtlich „Schildkröten-Stein“ und bezieht sich auf einen mit Moos bewachsenen Stein, der zu Fuß einige Minuten vom Kirishima Schrein (Kirishima Jingu) entfernt im Wald zu finden ist. Im Jahr 2015 nahm uns der in der Bergregion Kirishima lebende Künstler mit dort hin, um uns diese besondere Stelle im Wald zu zeigen, die eine ganz besondere Atmosphäre hat und eine intensive Energie ausstrahlt. Die Serie von Yunomi (kleinen Teeschalen) und Shiboridashi Kyusu (Teekannen bestehend aus Schale mit geriffeltem Ausguss und Deckel), die NARIEDA Shinichiro im Juli 2020 gefertigt hat, wurden von ihm aus beige-strukturiertem Ton gefertigt, und mit hellgrün bis moosgrünen Glasurschattierungen versehen, die NARIEDA erstmalig in dieser Weise dafür verwendet. NARIEDA nahm sich für die vorliegende Serien nach eigener Aussage besonders viel Zeit, nach einer längere Ruhephase in seinem am Flug gelegenen Garten, weshalb die Anfertigung dieser wunderbaren Werke mehrere Monate in Anspruch nahm.
Maße
Durchmesser ca. 10,2 cm, Höhe (inkl. Griff am Deckel) ca. 5,3 cm.
Shiboridashi Kyusu (kleine Teekanne bestehend aus Schale mit geriffeltem Ausguss und Deckel)
„Shibodashi Kyusu“ verwendet man in Japan besonders für feine Tees, da sie auf eine wunderbare Weise dazu beitragen die süßen und mild-intensiven Nuancen aus den Teeblättern in den Aufguss zu bringen – eine Empfehlung für all diejenigen, die die Kunst im Alltag suchen, oder den Alltag zur Kunst erheben möchten. Wir selbst verwenden die Shiboridashi Kyusu nicht nur für hochwertige grüne Tees wie z.B. GO EN von den Morimotos und Tennen Gyokuro von Shutaro Hayashi, sondern auch für leicht gewelkte Tees wie den Woodwind Oolong von Suikyo oder den raren weißen Tee (HAKU-DOU) von Keita Watanabe.
NARIEDA Shinichiro – Person und Werkraum
Am Rande eines kleinen Dorfes inmitten des Kirishima-Gebirges in Süd-Japan arbeitet der Keramiker in seiner puristisch ausgestatteten Werkstatt – ein kleines Seitenzimmer des hölzernen Wohnhauses, in dem er mit seiner Familie lebt. Zur Straße hin, die tief in die Berge führt, und das Haus von NARIEDAS Gemüsegarten am Rande eines kleinen Flusses trennt, sind seine Keramiken zu sehen. Neben seinen Matchaschalen [matcha chawan oder: chawan], die er gerne vereinzelt über den Raum verteilt auf in Scheiben geschnittenen Baumstämmen präsentiert, finden sich zahlreiche Keramiken, die für den alltäglichen Gebrauch gedacht sind. So finden auch die Menschen des Dorfes Zugang zu NARIEDAS Werken.
Im Gegensatz zu anderen japanischen Keramikern, lebt und arbeitet NARIEDA nicht in einem der berühmten Töpfer-Orte wie Seto, Hagi oder Arita. Dies drückt sich auch sehr deutlich in seinem künstlerischen Stil aus, der gewissermaßen gegen die stilistischen Traditionen dieser Orte rebelliert. Während dort jeweils ein bestimmter Stil mit einer mehr oder minder festgelegten Formenwelt und Sprache der farblichen Gestaltung vorherrscht, distanziert sich NARIEDA von jeglichem Zwang des künstlerischen Ausdrucks. Zwar greift er Elemente einzelner bekannter Stilrichtungen auf, durchbricht diese jedoch wiederum durch seine stark expressive Individualität. Dies ist vielleicht auch als NARIEDAs individuelles Durchbrechen einer gewissen Festgefahrenheit der stilistischen Rezeption und Konzeptionalität der japanischen Teezeremonie, des chadô oder auch sadô [wörtlich: Teeweg], zu verstehen.
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